Geschützte Zonen


Naturreservat Palic See

Zum Naturpark "Palić" gehören der Flachwasser See Palić und ein Teil der Siedlung Palić. Der Park vereint Natur (See Palic, Veliki Park) und Kultur der Vojvodina (mehrere Gebäude von Banja Palic aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts).

 

Der Säuregehalt des alkalischen Steppensee-Schlamms beeinflusste den Bau von Banja Palic zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Der große, 1840 gegründete Park, ist aus landschaftlicher Sicht ein wertvolles Objekt. Bis heute ist er ein wichtiger Lebensraum für Wildtierarten, darunter zahlreiche Vogelarten. Die natürliche Vegetation (Feuchtwiesen) ist bruchstückhaft am Tapšin-Kanal und an einigen Stellen entlang des Ufers erhalten. Die vier Sektoren des Palic Sees haben sich heute in ein eutrophes Ökosystem verändert. Um dieser Veränderung entgegenzuwirken, wird gereinigtes Wasser in den See gepumpt, damit die traditionelle touristische Rolle des Sees bewahrt werden kann.

 

Aufgezeichnete Daten über die Fauna des Gebietes zeigen, dass der natürliche Lebensraum gefährdeter Arten durch die anthropogene Modifikation immer weiter schrumpft. Der See liegt auf der östlichen Route der Zugvögel. Bisher wurden hier mehr als 200 Vogelarten registriert, darunter waren auch 176 streng geschützte Arten. Die wertvollsten Lebensräume sind die sogenannten "Ptičija ostrva" im 2. Sektor. Hier finden sich die letzten Nester der Bartmöwe (Larus melanocephalus) in ganz Serbien. Die Überreste der Feuchtgebiete entlang des Ufers ermöglichen das Überleben geschützter Amphibienarten und  bieten zum Beispiel auch dem Eisvogel (Alcedo atthis) einen Lebensraum. Auch das ökologische Zusammenspiel zwischen dem Palić und  dem Ludaš-See spielt eine Schlüsselrolle für das Überleben der Otter im Kireš-Becken.

 

Die touristische Promenade am Nord- und Nordostufer ist Teil des geschützten kulturhistorischen Komplexes. Der Jugendstil prägt dort zahlreiche Gebäude. Dazu gehört auch der Zoo, welcher über mehr als 50 Tierarten verfügt. Auf einer Fläche von 10ha finden sich mehr als 270 Baum- und Straucharten. Seit 2005 werden im Wildlife Refuge internationale Standards anerkannt.


Naturreservat Ludâs See

Das Naturschutzgebiet „Ludas See“ ist ein Komplex aus Feuchtgebieten, offene Wasserflächen, Röhrichten und Feuchtwiesen sowie Steppen. Der See, umgebende Feuchtgebiete und der Fluss Kireš bilden ein ökologisches Zusammenspiel. Der natürliche Flusslauf des Flusses ist die Verbindung zwischen den Suboica-Sandlands im Norden und dem Fluss Tisa. Diese Verbindung ist wichtig, da der Ludas-See so nicht isoliert wird.

 

Der Ludas See ist der einzige flache semistatische See in der Steppenregion und gehört zu den kleinen erhaltenen Steppenseen in der pannonischen Region. Verschiedene Bodenarten schaffen durch ihre mosaikartige Anordnung eine große biologische Vielfalt auf engstem Raum.

 

Der Ludaš-See war bereits im 19. Jahrhundert für seine große Vogelvielfalt bekannt. Als eine typische Art gilt die Bartmeise (Panurus biarmicus). Heutzutage ist der See ein wichtiger Rast- und Futterplatz für internationale Zugvögel, wie dem Löffler (Platalea leucorodia).

 

Nicht nur seltene Vögel sind hier zu finden sondern auch Otter, Schildkröten sowie einige seltene Insektenarten. Das Gebiet beheimatet zusätzlich seltene Pflanzenarten wie das Wanzen-Knabenkraut (Orchis coriophora) und den Stranddreizack (Triglochin maritima).

 

Archäologische Ausgrabungsstätten zeugen davon, dass schon in der Steinzeit in näherer Umgebung des Sees gesiedelt wurde. Die älteste Siedlung Šupljak / Ludaš, an der Ostküste stammt aus dem 17. Jahrhundert. Heutzutage stammt die Mehrheit der Bewohner der umliegenden Siedlungen aus der Umgebung des heute  ungarischen Szeged, aus dem sie im 19. Jahrhundert einwanderten.

 

Rund um den See gibt es historische, traditionell erhaltene Bauernhöfe. Auch die katholische Kirche und die Parochia auf dem Ludas-Gebirge gelten ebenfalls als wertvolle Kulturdenkmäler.